Seit Jahren ist die Abbrecherquote in der Berufsausbildung in Europa konstant auf hohem Niveau (Institut der deutschen Wirtschaft 2008; Jäger 2009; OECD 2004; BMBF 2009). Die Effektivität der schulischen und betrieblichen Maßnahmen zur Reduktion von Ausbildungsabbrüchen sowie der Interventionen von Fachkräften der Berufsberatung und des Casemanagements konnte bisher nicht durchgängig nachgewiesen werden. Der Hauptgrund ist die mangelnde Vernetzung zwischen den beteiligten Akteuren und das Fehlen von Instrumenten und Methoden, wie Jugendliche mit Lehrabbruchsrisiko identifiziert und beraten werden können (Ertelt 2005).
Inhalte und Ziele des Projekts:

• Erarbeitung eines auf europäischer Ebene konsensfähigen berufspädagogischen Rahmenkonzepts für ein didaktisch methodisches Vorgehen zur frühzeitigen Erkennung und Beratung von Risikogruppen in der beruflichen Ausbildung (dual oder vollschulisch), welches in allen Partnerländern umgesetzt wird
• Transfer eines bestehenden Instruments zur Identifikation von Auszubildenden mit Abbruchrisiko in 5 Sprachen (DE; EN; FR; IT; PL)
• Entwicklung und Realisierung eines Trainingskonzepts zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals und der Fachkräfte für Beratung und Casemanagement in fünf Ländern
• Akkreditierung des Weiterbildungskonzepts für Berufsbildungsverantwortliche in allen Projektländern
• Feldphasen auf nationaler Ebene zur Umsetzung erster Diagnose- und Beratungseinheiten an rund 2500 Auszubildenden/Berufsschülern
• wissenschaftliche Evaluation zur Steuerung und Optimierung der Projektziele während der gesamten Projektlaufzeit als Grundlage der fundierten Valorisation

Dr. Daniela Nicodemus

Birgit Rodler