Forschungskompetenz in bildungswissenschaftlichen Studiengängen – Learning the Science of Education (LeScEd)
BMBF-Forschungsschwerpunkt „Kompetenzmodellierung und Kompetenzerfassung im Hochschulsektor“
In Studiengängen, die für pädagogische Berufe in Forschung und Praxis qualifizieren, spielt die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens und damit eng verbunden die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten in bildungswissenschaftlichen Zusammenhängen eine prominente Rolle – insbesondere auch bei der Frage des Übergangs von einem berufsqualifizierenden Studium in ein Promotionsstudium. Eine auf die Bildungswissenschaften bezogene Forschungsorientierung geht dabei über die Rezeption wissenschaftlichen Wissens hinaus und schließt insbesondere die Befähigung zum wissenschaftlichen Denken (als Grundlage rationaler Entscheidungen) und dem wissenschaftlichen Arbeiten (auf einem dem jeweiligen Studiengang angemessenen Niveau) mit ein.
Während in einzelnen Studiengängen und Kompetenzbereichen Ansätze zur empirischen Erfassung von Kompetenzen vorliegen, bleibt eine übergreifende psychometrische Modellierung von forschungsbezogenen Kompetenzfacetten für die bildungswissenschaftlich orientierten Studiengänge und Qualifikationsstufen eine Herausforderung. Ziel des Projektes ist es vor diesem Hintergrund, theoriebasierte und empirisch tragfähige Kompetenzmodelle zur Erfassung von Facetten des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens von Studierenden und Promovierenden in bildungswissenschaftlichen Studiengängen zu entwickeln und auf ihre Verwendbarkeit zur Erfassung von Kompetenzverläufen zu prüfen. Die zentralen Fragestellungen des Projektes lauten:
- Lassen sich zentrale Kompetenzfacetten des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens von Studierenden und Absolventen in bildungswissenschaftlichen Studiengängen übergreifend konzeptualisieren und in Kompetenzstruktur- und Kompetenzstufenmodellen empirisch erfassen? Welche Moderatorvariablen beeinflussen die Kompetenzstruktur?
- Erlauben diese Kompetenzmodelle querschnittliche und längsschnittliche Aussagen über (möglicherweise unterschiedliche) Kompetenzstrukturen und -verläufe in verschiedenen Studienorientierungen? Sind diese Verläufe in Verbindung zu bringen mit spezifischen Lerngelegenheiten im Studium? Welche Moderatorvariablen beeinflussen die Kompetenzentwicklung.
Teilprojekte:
- „Educational Research Literacy“ – Die Fähigkeit Forschungswissen zu verstehen und anzuwenden als Facette bildungswissenschaftlicher Forschungskompetenz (Wirtz, Hosenfeld, Leuders & Groß Ophoff)
- „Science Communication“: Genrewissen als Bedingung erfolgreicher Wissenschaftskommunikation (Nückles, Watermann, Wittwer, Winter)
- issenschaftsverständnis und epistemologische Überzeugungen als Facette bildungswissenschaftlicher Forschungskompetenz (Stahl, Leuders & Kohl)
- Konstruktvalidierung auf Basis der Analyse differenzieller Kompetenzverläufe (Renkl, Wirtz, Wischgoll)
- Integration und methodologische Optimierung, Analyse übergreifender Fragestellungen, Koordination (Wirtz , Hosenfeld, Nückles, Wittwer, Watermann, Groß Ophoff, Schladitz)
Projektmitarbeiter
Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld, Dipl.-Psych.
Prof. Dr. Markus Wirtz (PH Freiburg)
Prof. Dr. Timo Leuders (PH Freiburg)
Prof. Dr. Matthias Nückles (Universität Freiburg)
Prof. Dr. Alexander Renkl (Universität Freiburg)
Prof. Dr. Elmar Stahl (PH Freiburg)
Prof. Dr. Rainer Watermann (FU Berlin)
Prof. Dr. Jörg Wittwer (Universität Göttingen)